Seit 1917 gibt es in Deutschland das DIN zur Standardisierung. Dessen Arbeit erleichtert unser alltägliches Leben enorm, da wir uns bei vielen Dingen darauf verlassen können, dass bestimme Eigenschaften identisch sind, egal wo wir sie kaufen.
Bisher wenig Standardisierung gibt es bisher in der Digitalisierung des Gesundheitswesens. Auf die damit einhergehenden Probleme, mögliche Chancen durch gemeinsame Standards und die Vision einer zukünftigen Entwicklung ging unser heutiger Gast, Dr. Lucas Linhoff von TIPLU ein.
TIPLU ist ein 2016 gegründetes Start Up aus Hamburg mit mittlerweile über 180 Mitarbeiter:innen. Nach anfänglichem Fokus auf Medizincontrolling erweiterten sie ihre Produktpalette und bieten derzeit auch an Programmen zur klinischen Entscheidungsunterstützung und zur automatisierten Prozesssteuerung an.
Besonders interessant waren die Einblicke, die uns Dr. Linhoff in den derzeitigen Stand und die Zukunft der Interoperabilität verschaffte. Angefangen bei der aktuellen Situation in den Krankenhäusern, wo ohne einheitliche Datenformate sehr viele Daten zudem weiterhin ausschließlich analog auf Papier erhoben werden. Dass dabei freie, einheitliche Schnittstellen fehlen, illustrierte er an tagtäglichen Beispielen aus seinem eigenen Arbeitsalltag als Notarzt. Durch erklären aktueller Standards und deren Potentials, skizzierte er die Zukunftsvision eines digitalisierten, interoperablen Gesundheitssystems, bei dem am Ende die Patient:innen die Gewinner:innen sind und auch die Forschung durch die besseren Möglichkeiten der Datenauswertung bei gleichzeitiger Wahrung des Datenschutzes proifitiert.
Trotz dem sehr technischen Vortragsthema schaffte es Dr. Linhoff sowohl die technisch versierten Zuhörenden mit Informatik-Background als auch die Medizinstudierenden ohne IT-Erfahrung gut einzubinden und die Details von FHIR, SNOMED, LOINC näherzubringen.
Zu Gast: Dr. Lucas Linhoff von TIPLU
Comments